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Fremde Federn

Stefan Noller schreibt in der Zeit über die neue Staatsministerin für Digitalisierung

Mit immer strengerem Datenschutz, Abschottung und Angst meistern wir die Digitalisierung nicht. Das ist die Grund-These von Doro Bär (CSU), der neuen Staatsministerin für Digitalisierung. Sie wird heftig kritisiert, und von Stefan Noller, Vizepräsident des Bundesverbands digitale Wirtschaft (SPD-nah), mit deutlichen Worten verteidigt.



Aus meiner Praxis in vielen Dutzend Projekten mit Kunden aus vielen Branchen kann ich zusammenfassend nur sagen: Datenschutz wird in Deutschland in einer gewissen „weltfremden“ Art betrieben. Statt einem sinnvollen Interessenausgleich (den muss es natürlich geben) regiert Dogmatismus. Ein Beispiel: Ein Unternehmen sammelt über zig Jahre die E-Mail-Adressen seiner Kunden und nutzt diese – von allen Betroffenen völlig akzeptiert – zu Werbezwecken für eben diese Kunden. Dann stellt sich heraus, dass irgendein Detail beim Sammeln der Adressen nicht gestimmt hat – und wenn sich das Unternehmen an die Gesetze hält darf es konsequent seine Kundendaten wegwerfen. Macht das irgendeinen Sinn? Wo ist der Geschädigte? Wer hat einen Vorteil?


Die viel gescholtene EU-Datenschutz-Grundverordnung macht zumindest 2 Schritte in die richtige Richtung: 1. Ein Kunde muss transparent informiert werden, wofür seine Daten genutzt werden. Das ist völlig richtig. Dann kann jeder selbst entscheiden. 2. Es gibt „berechtigte Gründe“, Daten zu sammeln (dazu zählt auch der Zweck eines Unternehmens, Gewinn zu machen und dafür Werbung zu betreiben). Leider wird diese richtige Stoßrichtung durch diverse Unzulänglichkeiten konterkariert, aber wenigstens stimmt die Richtung: Selbstbestimmung und Interessen-Ausgleich.


Der vollständige Text von Stefan Holler wurde in der Zeit veröffentlicht und findet sich hier:

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